Bau von PV-Anlagen auf Ackerflächen?

Erneuerbare Energie durch PV Anlage? So ganz stimmt das nicht!

Massower Ackerflächen
Massower/Evchensruher Ackerflächen

Richtig heißen würde es: regenerative Energien! Kurz beschildert, durch Errichtung von Photovoltaikanlagen entzieht man dem betroffenen Areal die Sonneneinstrahlung und verhindert die flächenmäßig gleiche Vernässung durch Niederschlag. Dadurch entstehen Probleme, die nicht einfach von der Hand zu weisen sind! Jede Pflanze und jedes Lebewesen braucht zwingend Sonnenlicht, im Schatten von Solarfeldern geht jede Artenvielfalt verloren. Die Zersetzung von organischem Material (Humusbildung) durch Sonnenlicht ist gestört und durch Zentralisierung des ablaufenden Regenwassers auf nur kleine Bereiche verändert sich das gesamte Gefüge der Bodenstruktur in nicht planbarem Ausmaß.
Das zentrierte Regenwasser auf kleine Bereiche fließt schneller ab (zu vergleichen mit einem Fluss, der Hochwasser führt) und verändert damit auch den wichtigen Zugang zum Grundwassernetzwerk bzw. das Wasser wird in nicht vorhersehbare Bereiche umgelenkt. Somit wird nicht nur an der Oberfläche der bebauten Gebiete das Gefüge und Zusammenspiel von Lebewesen und Pflanzen verändert, auch in den tieferen Bodenschichten werden die Wechselwirkungen von Mikro Organismen, Zersetzungsprozessen, Kleinstlebewesen grundlegend manipuliert.
Auf kurze Zeit gesehen kann Mutter Natur solche Eingriffe verkraften, auf lange Sicht über Jahre hinweg dagegen verändert sich das Gesamtgefüge der bebauten Bodenfläche und aus den bereits kargen Ackerflächen mit niedrigen Bodenwerten werden so über Jahre ausgemergelte Bodenflächen, die nach dem Abbau der PV-Anlagen wiederum Jahrzehnte benötigen, um sich zu regenerieren!

Bauernverband ist gegen Photovoltaik auf Ackerflächen!

Mit großer Sorge hat der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern den heutigen Landtags-Beschluss (10.06.2021) zur Ausweitung von Photovoltaik auf Ackerflächen zur Kenntnis genommen.

„Es ist absolut kritisch zu sehen, dass eine beträchtliche Anzahl von Flächen künftig für die Solarstrom-anstatt die Nahrungsmittelproduktion genutzt werden soll. Wir Landwirte produzieren an allererster Stelle hochwertige Lebensmittel und sorgen so für Ernährungssicherheit. Landwirtschaftliche Flächen sollten primär stets zu diesem Zwecke verwendet werden. Die Energieerzeugung darf nicht zulasten regionaler Lebensmittelproduktion gehen.“

Dr. Manfred Leberecht, Vizepräsident des Bauernverbandes

Zug und Wanderrouten auf Ackerflächen

Durch die Einzäunung großer PV – Anlagen ergeben sich für die Natur maßgebliche Probleme! Zug- und Wanderrouten von Wildtieren werden unterbrochen und in nicht planbarem Ausmaß umgelenkt. Durch bodentiefe feste Einzäunungen entstehen Barriere Effekte, die Wanderungsbewegungen und Austauschbeziehungen zwischen Populationen gebietsübergreifend beeinträchtigen. Offene Ackerflächen bilden Rast- und Ruhezonen sowie Jagdbereiche für alle Wild- und Vogelarten, eine Umzäunung und Bebauung mit PV – Anlagen verändert das Gesamtgefüge dieser Artenvielfalt und führt zur Verdrängung teils unter Schutz stehender Arten! Die Einzäunungen beeinträchtigen den freien Zugang zur Landschaft und verhindert damit die Erholungsmöglichkeit für Wanderer – Naturfreunde.
Irritation durch von Vogel- und Insektenarten durch Lichtreflexion.

Durch die Spiegelung der Solaroberflächen können insbesondere Wasservögel negativ beeinflusst werden, indem sie versuchen, auf der vermeintlichen Wasseroberfläche zu landen oder nach Nahrung zu suchen.

Quelle: naturschutz-energiewende.de

Zahlreiche Wasserinsekten orientieren sich an dem von Wasseroberflächen oder anderen feuchten Oberflächen zurückgeworfenen Ultraviolett (UV)-Licht. Auch PV-Module reflektieren das UV-Licht. Daher liegt die Vermutung nahe, dass die Moduloberflächen eine Attraktionswirkung für bestimmte Arten (Wasserkäfer-, Wasserwanzenarten) haben können. Auch für weitere gewässeraufsuchende Arten (-gruppen) scheint eine derartige Attraktionswirkung zumindest denkbar.

Herden et al. 2009, S. 86, ARGE Monitoring PV-Anlagen 2007, S. 28

Bei größeren Arten sind Verletzungen beim Aufprall auf die Module nicht auszuschließen. Wenn Insekten auf den von direkter Sonneneinstrahlung stark erhitzten Modulen (es können Temperaturen von bis zu 70 °C erreicht werden) landen, könnten sie Verbrennungen der Flügel oder Beine beziehungsweise der Sinnesorgane (z.B. der Antennen) erleiden. Dadurch werden die Flugfähigkeit und gegebenenfalls auch die Fähigkeit zur Partnersuche beeinträchtigt.

Es gibt auch Beobachtungen von Wasserkäfern an Kunststofffolien, die so lange versuchen in die vermeintliche Wasserfläche einzudringen, bis sie an Erschöpfung sterben.

Herden et al. 2009, S. 87

Wir denken, man sollte PV-Großanlagen durchaus kritisch betrachten und alle Eventualitäten sorgsam für Mensch und Tier bedenken.