Worum geht es? Evchensruh und Massow, in der Gemeinde Eldetal, wird Solarland!
Einige wenige Ackerlandbesitzer haben es sich in Kooperation mit der Firma Sonnenfarmen GmbH (Sitz in München) in den Kopf gesetzt eine großflächige Photovoltaikanlage in und um Evchenruh, in der Gemeinde Eldetal, zu bauen.
Geplant ist eine Anlage von rund 250 Hektar mit einer Kapazität von bis zu 325 Megawatt.
Diese Anlage mit dem Namen Sonnenfarm „Doreen“ soll bis an die Gehöfte und Grundstücke errichtet werden, mit einem Grünstreifen von 50 Metern. Die Vorverträge mit den Ackerlandbesitzern sind unterzeichnet, eine Liste liegt uns vor.
Als Begründung für diese Baumaßnahme werden fadenscheinige Gründe herangezogen wie die schlechte Bodenqualität, das Erreichen der Klimaschutzziele und natürlich die Energiewende. Geworben wird in der Projektbeschreibung natürlich auch mit den hohen Einnahmen für die Gemeinde und der Schaffung von Arbeitsplätzen.
Was steckt wirklich dahinter?
Natürlich klingt es verlockend, schlechtes Ackerland zur Erzeugung von grüner Energie zu nutzen und im gleichen Atemzug dabei Arbeitsplätze zu schaffen. Die Gemeinde Eldetal könnte natürlich die Einnahmen aus der Gewerbesteuer und der versprochenen maximalen Zuwendung von 2,- € pro MWh gut gebrauchen. Doch das ist nur die halbe Wahrheit!
Wer meint, dass solche Betreiberfirmen nur aus Gutmenschentum und der Sorge um die Umwelt solch große Anlagen errichten, der irrt sich gewaltig. Hier soll natürlich Geld verdient werden und das auf dem Rücken der Anwohner und Betroffenen ohne Rücksicht auf Verluste!
Was spricht dagegen?
Solch eine Baumaßnahme bedeutet eben nicht nur grüne Energie, Arbeitsplätze und Gewerbeeinnahmen, sondern auch erhebliche negative Auswirkungen auf die Anwohner.
In unserem Falle bedeutet es einen direkten Griff in das Portemonnaie und auf das sauer erarbeitete Geld der Anwohner und Betroffenen. Laut Statistiken und Aussagen von Betroffenen aus anderen Gemeinden sinkt der Wert unserer Immobilien und Grundstücke durchschnittlich um 25-30 %.
Des Weiteren tritt eine massive Verschandelung von Eldetal ein, was zur Folge hat, dass Urlauber, Rad- und Motorradtouristen hier ausbleiben. Einige der Anwohner haben sämtliches Erspartes und Ihre Altersvorsorge auf Tourismus und Gastwirtschaft ausgerichtet, dies ist natürlich beim Bau einer PV-Anlage in dieser Größe nicht mehr möglich.
Aber es fehlen wissenschaftlich korrekte Studien zu Folgewirkungen durch den Bau solch großer Solarparks. Themen wie Elektrosmog (gesundheitliche Beeinträchtigungen), Lärm, Belästigung durch die Trafohäuschen sind nicht ausreichend erforscht. Des Weiteren gibt es wenig Erfahrungen, wie sie die Bodenverhältnisse der Baufläche entwickeln, denn durch die Solarfelder wird dem Boden ein Großteil der Sonnenstrahlen entzogen (Langzeitfolgewirkung).
Wald-Acker und Wiesenflächen um Evchensruh sind wertvolle Naturbiotope, die in wichtiger Wechselwirkung zueinander stehen. Zwischen den einzelnen Waldgebieten um Evchensruh – Massow und dem Massower See bilden die Acker- und Wiesenflächen lebensnotwendige Brücken als Zug- und Wanderrouten zwischen den Einzelbiotopen für Rotwild, Schwarzwild, Damwild, Wolf und Niederwild. Beim Bau und bei der Einzäunung der Solarfelder würden diese Zugrouten unterbrochen bzw. zerschnitten werden. Unsere Wildtiere, auch Wild mit Schutzstatus (Rote Liste Arten) würden massiv in ihrem Lebensraum eingeschränkt oder gar verdrängt werden. Die Acker- und Wiesenflächen dienen nicht nur als Wander- und Zugrouten, sondern auch als Jagdrevier für Seeadler, Fischadler und andere Greifvögel.
In der Gemeinde Eldetal gibt es ausreichend Ausweichflächen, auf denen solche Solarparks errichtet werden können, ohne dass die Wechselwirkung der Natur massiv beeinträchtigt oder das Landschaftsbild für Anwohner/Urlauber zerstört wird. Gebaut werden sollte zum Beispiel entlang der Autobahn A19, auf frei liegenden Ackerflächen mit schlechten Bodenwerten ohne angrenzende Einzelbiotope wie ausgedehnte Wälder und Gewässer.
Wenn es um den Grundsatzgedanken geht, dass unsere Gemeinde und unsere Anwohner zwingend Biostrom erzeugen müssen, wäre bestimmt jeder Anwohner bereit seine Dachflächen für die Errichtung von Photovoltaikanlagen bereitzustellen. Bei der Anzahl der Dächer in der Gemeinde Eldetal würde mit Sicherheit so eine gleich große Fläche erzielt werden, ohne das Landschaftsbild, die Lebensqualität und die Gesundheit der Anwohner zu beeinträchtigen.
Da Klimaschutz uns alle Bürger etwas angeht und grüner Strom erzeugt werden muss, darf dieser Beitrag nicht alleine einzelner privatwirtschaftlichen Interessen und hohen Renditen und Gewinnerzielungsabsichten sein!
Zum Beispiel in der Gemeinde Jabel wurden die Anwohner in der Planungsphase des dortigen Solarparks befragt, in welcher Region des Ortes dieser Park gebaut werden soll. Es wurde eine gemeinschaftliche Lösung, verträglich für die dortigen Anwohner und für die Natur gefunden. Dieser Werdegang ist auch beim Bau der Solarparks Eldetal unbedingt wünschens- und empfehlenswert. Leider lässt die Kommunikation der Gemeinde sehr zu wünschen übrig.
Laut einer Studie der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (Schweiz) lässt sich das CO₂ Problem dieser Erde wirksam bekämpfen, wenn für jeden Erdenbürger nur 2 Bäume gepflanzt werden! Wie jeder weiß, Bäume wandeln effektiv C02 in Sauerstoff um. Hier der Zeitungsbericht zur Studie.